Perfektes Wettkampfwetter bot sich am vergangenen Samstag an der Sportanlage Süd in Gersthofen. Beim alljährlichen Kreisspringertag fanden sich 204 Teilnehmer ein, um zu Beginn der Saison ihre Sprungkraft zu testen und erste Qualifikationsleistungen zu sammeln. Dabei erreichte nicht nur der ein oder andere Athlet seine Bestleistung, auch die Veranstalter selbst. Für die Leichtathleten des TSV 1909 Gersthofen e.V. war die Teilnehmerzahl ein absoluter Rekord. „Wir hatten in diesem Jahr rund 60 Teilnehmer mehr als in den Jahren zuvor. Dieses Meldeergebnis hat uns total gefreut“, sagt Abteilungsleiter Hans Jörg Lauer.
Die Athleten von insgesamt 31 Vereinen kamen aus dem ganzen Bezirk Mittel- und Nordschwaben sowie weit darüber hinaus. Aus dem Allgäu, aus Oberbayern und sogar aus dem Bezirk Braunschweig reisten sie an, um sich in Gersthofen in den Disziplinen Weit-, Stabhoch-, Hoch- und Dreisprung sowie erstmals auch im Diskuswurf zu messen. Abteilungsleiter Lauer, der selbst Diskuswerfer ist, ist sehr zufrieden damit, wie der zusätzliche Wettkampf angenommen wurde. „Mit knapp 30 Athleten war es ein spannender Wettbewerb“, sagt er.
Lauer selbst hatte überlegt, auch zu werfen. Doch bei der enormen Teilnehmerzahl war jede helfende Hand notwendig. Rund 40 Helfer waren am Start, um die verschiedenen Disziplinen zu betreuen. Darunter einige Studierende der Uni Augsburg. Auch vom Nachbarverein LG ESV Augsburg/TSV Neusäß war durch Michael Kriener Unterstützung auf dem Rasen vorhanden, der mit seiner Erfahrung den Diskuswurf leitete. „Wir sind froh, dass immer zahlreiche Helfer zusagen. Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung natürlich nicht möglich“, sagt Lauer. Und die Leichtathletik-Gemeinschaft hält schließlich auch zusammen. So war sich auch Kreisvorsitzender Otto Dwaliawili nicht zu schade, kurzerhand als Helfer einzuspringen, als Not am Mann war.
Zwar mussten gerade beim Hochsprung die Athleten einige Wartezeit hinnehmen, da sich aufgrund der enormen Teilnehmerzahlen sowie der starken Leistungen die Wettbewerbe hinauszogen. Doch alles in allem lief die Organisation rund. Genau wie die Leistungen. So gewann etwa Julian Meyer vom TuS Geretsried den Hochsprung mit persönlicher Bestleistung von 1,80 Meter und übersprang mit dem Stab als einziger an diesem Tag die 4-Meter-Grenze mit 4,02 Metern.
Auch die Athleten des TSV Gersthofen überzeugten bei ihrem Heimspiel. So gewann Lukas Cramer den Hochsprung der M12 mit 1,20 Metern und Marco Seidel wurde Kreismeister im Stabhochsprung M12 mit 1,92 Metern. Die Zwei-Meter-Grenze verpasste er nur ganz knapp. Und auch sonst war Trainerin Uschi Tremel zufrieden mit ihren Schützlingen der U12/U14, von denen ein paar ihren ersten offiziellen Wettkampf überhaupt absolviert hatten. Der ehemalige Gersthofer Athlet Maximilian Scheich, der mittlerweile für die SpVgg. Auerbach/Streitheim an den Start geht, wurde Kreismeister im Stabhochsprung der U20 mit 3,62 Metern.
Ein gelungener Wettkampf, resümierte Abteilungsleiter Lauer am Abend. „Die Leistungen, die schon so früh in der Saison hier gezeigt wurden, waren bemerkenswert.“ Und auch organisatorisch sei alles mehr oder weniger rund gelaufen – auch wenn die 100 Paar Wiener, 250 Brezen und Semmeln sowie zahlreiche selbst gebackene Kunden nicht bis ganz zum Schluss gereicht hatten. „Hungern musste aber definitiv keiner“, sagt Lauer und lacht. Für die Helfer beim Diskuswurf hatte er noch rechtzeitig eine Lieferung mit letzten Leckereien aus dem Verkaufsstand organisiert, die dann quer über den Sportplatz gebracht wurden.
Der Wettkampfhunger allerdings ist nun erst groß. Denn wie jedes Jahr ist der Springertag in Gersthofen erst der Anfang einer langen, spannenden Saison. So startet auch die U10 der Gersthofer schon am kommenden Wochenende in Niederraunau mit dem ersten Kinderleichtathletik-Wettkampf und unter anderem U18-Athlet Jonathan Bösel geht in München über seine Parade-Disziplin 800 Meter an den Start.